Theater­projekt mit ehemals obdach­losen Menschen

Einsam Gemeinsam oder die Willkür des Glücks

Was bedeutet Obdachlosigkeit?
Wie sieht der Alltag aus?
Wie gestaltet sich der Blick auf die Welt?
Was sind die Gedanken, Ängste, Wünsche, Erfahrungen?

Die vielfäl­tigen Gründe und Ausprä­gungen der Wohnungs­lo­sigkeit sind vielen Menschen nicht bewusst, es bestehen Berüh­rungs­ängste und Vorur­teile. In Zusam­men­arbeit mit Theater­päd­agogin Friederike Wilhelmi und Schau­spieler Thorsten Krohn haben ehemals obdachlose Menschen einen Theater­abend aus eigenen Geschichten entwi­ckelt, der das Leben und die Gedan­kenwelt am Rand der Gesell­schaft sichtbar macht.

Das Theater­projekt, das seit Dezember 2021 als Theater­workshop in der Kultur­bühne Spagat angeboten wird, soll den Teilneh­menden eine Plattform geben, von sich zu erzählen. Eine Chance, ihr Leben am Rande der Gesell­schaft trans­pa­renter zu machen. Und eine Chance, dem Publikum einen Einblick in eine Welt zu geben, die ihnen ansonsten verschlossen bleibt. Das Publikum wird für die Sicht­weise und Empfin­dungen der Darstel­lenden sensi­bi­li­siert. Vielleicht ein erster Schritt, um Akzeptanz und Anerkennung zu entwi­ckeln, sowie Klischees und Vorur­teile abzubauen und Interesse zu wecken.

Vorstel­lungen:

Mi  06.07.  20:00 | NEUE TERMINE  Mi 20.07.  20:00 | Do 21.07.  20:00 NEUE TERMINE

Mitwir­kende:

Spiel+Lebensgeschichten: Arno L.,  Karin B., Marion K., Michaela P. | Spiel: Abdoul Aziz Ba, Franka Bonzel, Thorsten Krohn | Projekt­leitung, Drama­turgie, Autorin: Friederike Wilhelmi | Rollen­coa­ching, Regie: Thorsten Krohn | Regie­as­sistenz: Franka Bonzel | Requisite: Kalina Tsankova | Licht- und Tontechnik, Mapping: Moritz Haase | Audio­tech­nische Mitarbeit: Greulix Schrank | Produk­ti­ons­leitung: Stephanie Tschunko

Eine Produktion der Kultur­bühne Spagat, gefördert durch die Stiftung Obdach­lo­sen­hilfe Bayern.

Wir danken den Teilneh­menden Arno, Karin, Marion und Michaela für ihre Geschichten, ihren Mut und Kraft! Danke an Aziz, Franka und Thorsten für ihre Flexi­bi­lität! Allen Betei­ligten sagen wir Danke

Außerdem bedanken wir uns bei Christof Lochner und Franz Herzog vom Hilfswerk München, Dr. Janina Seebach der kbo München und allen Betreuer*innen, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Frau Karin Lohr der BISS München, sowie allen Initia­tiven, die täglich Menschen auf der Straße helfen und unseren Aufruf verteilt haben.
Und dem HORIZONT Verein für wohnungslose Mütter mit Kindern mit Jutta Speidel.

Danke für die Unterstützung!

Der eine wird mit dem silbernen Löffel im Mund geboren, der andere in der Gosse.

Der eine zieht bei der Lotterie der Natur das große Los, der andere zieht die Niete.

Der eine hat eine Mutter, die ihn liebt, der andere einen Vater, der ihn hasst.

Die eine wächst auf mit Büchern, die andere wächst auf mit Drogen.

Der eine kommt in eine Schule, die ihn stark, der andere auf eine, die ihn kaputt macht.

Der eine hat Arbeit, die ihn zufrieden macht, der andere schreibt vergeblich hundert Bewer­bungen und zerbricht daran.

Das Leben beginnt ungerecht und es endet ungerecht und dazwi­schen ist es nicht viel besser.

Aber — die Würde des Menschen ist unantastbar.

Quelle: Heribert Prantl | „BISS und die Angst vorm Fliegen“, Youtube, Dokumentation